07 Mai

Friedrich Grote: Ein gescheiterter Bibeljäger und sein Vermächtnis

Öffnungszeiten / Beginn:

Di.:
18:15 Uhr

7. Mai 2024

Veranstaltungsort:

Hörsaal M 010 Geschwister-Scholl-Platz 1 80539 München
Miniatur aus Firdausī: Šāhnāma

Miniatur aus Firdausī: Šāhnāma

© Bayerische Staatsbibliothek

Im 19. Jahrhundert erlebte die Jagd europäischer Gelehrter nach den ältesten Bibelhandschriften ihre Hochphase. Einer der unterschätztesten Handschriftenjäger dieser Zeit ist Friedrich Grote (1861-1922). In den 1890er Jahren kündigte er einen sensationellen Fund an.

Trotz Begeisterung der Öffentlichkeit wurde er von der Fachwelt zurückgewiesen, was aus dem Gelehrten einen Händler und Sammler machte. Seine Sammlung bestand aus hunderten von Fragmenten aus dem St. Katharinenkloster auf dem Sinai. Hier hatten zuvor Bibeljäger wie Constantin Tischendorf ihre bahnbrechenden Entdeckungen gemacht; auch Grote war hier zugange. Als Forscher übertraf er Tischendorf nicht, dafür aber bei Weitem bei der Zerstreuung der Kulturgüter des Sinaiklosters.

Dieser Vortrag widmet sich dem Kontext und den Folgen seiner Tätigkeit und macht auf die Bedeutung der Provenienzforschung für den Umgang mit nahöstlichem Kulturgut aufmerksam.

Ein Vortrag von Peter Tarras (LMU) in der Reihe Kulturen des Islam des Münchner Mittelost-Mittelmeer-Mittelasien-Zentrums (4MZ).

Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Vorlesungsreihe.

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